- Krebspatientinnen und -patienten haben bei manchen Tumorerkrankungen und bei einigen Krebstherapien ein erhöhtes Risiko, an Durchfall zu erkranken.
- Da Betroffene bei Durchfall viel Flüssigkeit über den Stuhl ausscheiden, sollten sie viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Ist dies nicht möglich, benötigen sie manchmal auch Infusionen.
- In diesem Text erfahren Sie, wie Ärzte Durchfall während einer Krebstherapie behandeln und was bei längerfristigem Durchfall wichtig ist.
Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.
Durchfall bei Krebs: Wichtiges in Kürze
Von Durchfall sprechen Fachleute, wenn ein Mensch öfter als 3 bis 4-mal am Tag dünnflüssigen Stuhlgang hat. Die Betroffenen müssen bei Durchfall meist sehr dringend zur Toilette. Oft leiden die Patientinnen und Patienten zusätzlich unter Bauchschmerzen und Krämpfen. Das Fachwort für Durchfall lautet Diarrhö.
Folgende Faktoren können das Risiko für Durchfall bei Krebs erhöhen:
- Krebsbehandlungen wie manche Krebsmedikamente, aber auch Operationen und Bestrahlungen des Oberbauchs oder Beckens
- bestimmte Krebserkrankungen, beispielsweise Magen- oder Darmkrebs
- einige Begleiterkrankungen, etwa chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Je nach zugrunde liegender Ursache gibt es bei Durchfall, der durch die Tumorerkrankung oder die Krebstherapie ausgelöst wird, Medikamente, um die Beschwerden zu lindern. Da die Betroffenen bei Durchfall viel Flüssigkeit über den Stuhl ausscheiden, sollten sie ausreichend viel trinken.
Meist reguliert sich die Verdauung nach einer Krebstherapie wieder von selbst, nachdem die Behandlung beendet ist.
Symptome: So äußert sich Durchfall bei Krebs
Krebspatientinnen und Krebspatienten mit Durchfall scheiden eine größere Stuhlmenge aus als sonst, da der Stuhl viel Flüssigkeit enthält: Sie müssen im Vergleich zu ihren üblichen Ausscheidungs-Gewohnheiten deutlich häufiger und meist sehr dringlich zur Toilette.
Folgende Beschwerden können bei Durchfall zusätzlich auftreten:
- Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfe
- Fieber und Übelkeit
- Kreislaufprobleme und Schwindel
- Hautreizung am After
Bei sehr großem Flüssigkeitsverlust und starken Beschwerden überweisen die Ärzte ihre Patienten zur Behandlung ins Krankenhaus.
Meist klingen die Symptome innerhalb weniger Tage bis Wochen nach Ende der Behandlung wieder ab. Manchmal bleiben die Beschwerden aber auch langfristig bestehen. Die Ärzte sprechen dann von chronischem Durchfall.
Vorbeugung: Lässt sich Durchfall verhindern?
Medikamentöse Vorbeugung: Es gibt keine Arzneimittel, die Fachleute empfehlen, um Durchfall bei Krebs vorzubeugen. Manchen Patienten mit einer guten Immunabwehr hilft es jedoch, vor einer Krebstherapie Synbiotika einzunehmen.
Synbiotika sind Kombinationen bestimmter Mikroorganismen und deren Nahrungsgrundlage. Sie sind beispielsweise in manchen Joghurts enthalten. Patientinnen und Patienten mit einer Immunschwäche sollten sicherheitshalber ihren Arzt fragen, ob sie Synbiotika zu sich nehmen dürfen.
Psychologische Unterstützung: Manche Krebspatientinnen oder Krebspatienten machen sich große Sorgen um die belastenden Symptome, die möglicherweise durch die Therapie auf sie zukommen. Ihnen kann eine psychoonkologische Beratung helfen, mit ihren Sorgen und Ängsten umzugehen.
Untersuchung: Durchfall und Begleitbeschwerden abklären
Arztgespräch vor der Krebsbehandlung: Wenn eine der geplanten Behandlungen mit einem höheren Risiko für Durchfall einhergeht, werden die Ärzte ihre Patientinnen und Patienten schon vor der Krebstherapie darüber aufklären. Außerdem werden sie nach den Stuhlgewohnheiten fragen. So können sie später während der Krebstherapie besser beurteilen, ob sich der Stuhlgang verändert hat.
Kommt es unter der Krebstherapie dann tatsächlich zu Durchfall, klären die Ärzte die derzeitigen Beschwerden und ihre Auswirkungen auf die Betroffenen ab. Das hilft zu entscheiden, wie der Durchfall behandelt werden muss.
Anamnese: Folgende Fragen an die Krebspatienten sind wichtig für die Ärzte, wenn ihre Patienten Durchfall haben:
- Wie häufig müssen Sie zur Toilette?
- Wie sieht Ihr Stuhlgang aus: wie flüssig, welche Menge, welche Farbe?
- Nehmen Sie zusätzlich Antibiotika, Abführmittel oder Schmerzmittel ein?
- Haben Sie noch andere Beschwerden, etwa Bauchkrämpfe, Schmerzen, Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel?
- Können Sie genügend trinken? Welche Farbe hat Ihr Urin?
- Vertragen Sie das Essen?
- Haben Sie abgenommen?
- Was haben Sie schon zur Selbsttherapie unternommen?
Die Ärzte können ihre Anamnese noch mit einer körperlichen Untersuchung oder weiteren diagnostischen Maßnahmen ergänzen.
Körperliche Untersuchung: Die Ärzte tasten und hören den Bauch ab, messen Puls, Blutdruck und die Temperatur. Sie prüfen, wie die Haut aussieht und ob die Schleimhäute ausreichend angefeuchtet sind.
Weitere Diagnostik: Eventuell ordnen die Ärzte Stuhl- und Blutuntersuchungen an, um eine Infektion mit Keimen auszuschließen. Ultraschall und Computertomographie können sinnvoll sein, wenn die Betroffenen unter schwerem Durchfall leiden.
Behandlung: So lässt sich Durchfall lindern
Wichtig zu wissen
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin über auftretende oder stärker werdende Beschwerden. Je frühzeitiger die Ärzte Sie behandeln, desto eher können sie verhindern, dass sich Ihre Symptome verschlimmern.
Bei Durchfall, der während oder nach einer Krebstherapie auftritt, gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. Ziel ist es vor allem, die belastenden Beschwerden zu lindern. Zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten gibt es zwar kaum aussagekräftige Studien, sie haben sich in der Praxis jedoch als hilfreich erwiesen.
Experten teilen Durchfallerkrankungen in 4 Schweregrade ein. Je nachdem, wie stark eine Patientin oder ein Patient betroffen ist, passen die Ärzte die Behandlung entsprechend an.
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Durchfall mit Medikamenten behandeln
Wie die Ärzte Durchfall bei Krebs behandeln, hängt davon ab, welche Tumortherapie die Krebspatientinnen oder -patienten erhalten.
Bei Krebstherapie mit Medikamenten:
- Chemotherapie: Das Arzneimittel Loperamid hat sich zur Behandlung von Durchfall unter einer Chemo bewährt. Es wirkt entspannend auf die Darmmuskulatur. Patienten, die Loperamid einnehmen, sollten sich stets streng an die Einnahme-Empfehlungen ihres Arztes halten. Wenn das Mittel nicht hilft, könnte Betroffenen zusätzlich das Medikamente Octreocid helfen.
- Zielgerichtete Medikamente: Die Ärzte behandeln Patienten mit Durchfall bei einer zielgerichteten Therapie im Wesentlichen genauso wie bei einer Chemotherapie.
- Immuntherapie: Die behandelnden Ärzte können ihren Patienten bei Durchfall unter Immuntherapie zusätzlich Kortikosteroide verabreichen, beispielsweise Prednison. Manchmal treten Durchfälle nach einer Immuntherapie jedoch erst deutlich nach der Krebsbehandlung auf, manchmal erst Wochen später.
Durchfall während oder nach einer Strahlentherapie: Loperamid ist auch Mittel der Wahl bei Durchfall, der durch Strahlen verursacht ist. Bei schweren Durchfällen können Ärzte Opiumtinktur verabreichen. Hilft weder Loperamid noch Opium, kommt auch Octreotid infrage.
Wichtig zu wissen
Es gibt zahlreiche Mittel gegen Durchfall, die bei Krebs nicht empfohlen sind. Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit, ob Sie zusätzlich zu den verordneten Medikamenten noch etwas einnehmen.
Leiden Patienten mit ausgeprägtem Durchfall unter starken Flüssigkeitsverlusten, weisen Ärzte sie in ein Krankenhaus ein. Wenn die Durchfälle nicht nachlassen, müssen die Ärzte manchmal eine Krebstherapie auch abbrechen.
Hautpflege: Durchfälle können die Haut am After stark reizen. Das sollten die Betroffenen ihrem behandelnden Arzt mitteilen. Die Ärzte können Tipps für eine geeignete Hautpflege geben und Salben zur Behandlung verschreiben.
Wichtig zu wissen
Eine wirksame Behandlung belastender Nebenwirkungen wie Durchfall verbessert die Lebensqualität der Betroffenen. Aber sie unterstützt auch den Erfolg der Krebstherapie. Denn dann wird sie seltener abgebrochen.
Flüssigkeitsverluste ausgleichen
Patientinnen und Patienten verlieren bei starkem Durchfall nicht nur viel Flüssigkeit über den Darm, sondern auch Elektrolyte. Dies sind Mineralstoffe, die unter anderem den Wasserhaushalt des Körpers stabil halten.
Wichtig: ausreichend viel trinken
Verteilen Sie die Trinkmenge über den Tag. Dann ist es einfacher, mehr zu trinken als sonst üblich.
Geeignete Getränke: Patienten sollten ausreichend viel trinken, um ihren Flüssigkeits- und Elektrolytverlust bei Durchfall auszugleichen. Empfehlenswert sind Mineralwasser mit wenig oder ohne Kohlensäure. Auch viele Teesorten sind gut geeignet. Manche können zusätzlich auch Bauchkrämpfe lindern, unter denen Durchfall-Patienten oft leiden: etwa Fenchel- oder Thymiantee. Brühen oder Suppen enthalten Salz, was den Elektrolythaushalt reguliert.
Trinkmenge: Je nachdem, wieviel Flüssigkeit die Patienten verlieren, sollten sie etwa 2 bis 4 Liter am Tag trinken. Patienten mit Herz- oder Nierenschwäche sollten ihre behandelnden Ärzte fragen, welche Flüssigkeitsmenge für sie angemessen ist.
Manchmal auch Infusionen: Einige Patientinnen oder Patienten können nicht so viel trinken, dass sie den Flüssigkeitsverlust durch den Durchfall ausgleichen können. Dann verabreichen die Ärztinnen oder Ärzte Infusionen mit Elektrolytzusatz, beispielsweise isotonische Kochsalzlösung.
Ernährungstipps bei Durchfall
Folgende Tipps zur Ernährung haben sich in der Praxis – zusätzlich zu einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr – als hilfreich erwiesen:
- Essen Sie leicht verdauliche Nahrungsmittel wie beispielsweise Weißbrot, Haferflocken, Bananen, geschälte geriebene Äpfel, Joghurt, Brühe.
- Vermeiden Sie möglichst Milch und Milchprodukte, ballaststoffreiche Kost wie Vollkornprodukte, blähende Lebensmittel, fettreiches Essen, Kaffee, Alkohol, starke Gewürze.
- Empfehlenswert sind eher kleinere Mahlzeiten, die Raumtemperatur haben.
Zum Weiterlesen
Einfluss der Erkrankung: Wie kann man die Ernährung anpassen?
Mehr wissen zu Ernährung bei Krebs: Links, Adressen, Fachinformationen
Leben mit Durchfall: Was, wenn die Beschwerden nicht mehr weggehen?
Bei Patienten, die eine Strahlentherapie im Beckenraum erhalten, können sich die Stuhlgang-Gewohnheiten auch langfristig verändern. Das kann die Lebensqualität der Betroffenen, aber auch der Angehörigen sehr stark belasten.
Dauert der Durchfall nach einer Krebstherapie länger als 3 Wochen an, gilt er als chronisch – also dauerhaft anhaltend. Das Risiko für chronischen Durchfall hängt unter anderem davon ab, wie hoch die Strahlenbelastung war und wie viel vom Darm mitbestrahlt wurde.
Wichtig zu wissen
Bei länger andauerndem Durchfall sollten Betroffene und/oder ihre Angehörigen auf Anzeichen von Nährstoffmangel und Mangelernährung achten.
Ernährung: Bei chronischem Durchfall ist es sehr wichtig, dass Krebspatientinnen und Krebspatienten ausreichend viel Flüssigkeit und genügend Nährstoffe über die Nahrung zu sich nehmen. Nur so ist gewährleistet, dass sie keine Mangelzustände entwickeln. Ein mögliches Anzeichen für Mangelernährung ist Gewichtsverlust.
Fachleute empfehlen, frühzeitig eine Fachärztin oder einen Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen hinzuziehen. Auch eine Ernährungsberatung kann hilfreich sein.
Nahrungsmittel-Unverträglichkeit: Bei manchen Patienten kommt es infolge einer Krebsbehandlung, die die Darmschleimhaut geschädigt hat, zu einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit, etwa für Laktose. Solche Unverträglichkeiten können auch vorübergehend sein.
Betroffene Patienten sollten sich von Ernährungstherapeuten beraten lassen, auf was sie bei ihrer Ernährung achten müssen. Bei einer Laktose-Intoleranz ist beispielsweise eine laktosefreie Ernährung wichtig, bei der die Patienten auf Kuhmilch und viele Milchprodukte verzichten.
Behandlungsmöglichkeiten: Als Medikament kann Loperamid bei chronischem Durchfall Linderung bringen. Wenn diese Behandlung keine Wirksamkeit zeigt, stehen noch andere Medikamente zur Verfügung.
Psychische Belastungen wirken sich bei manchen Krebspatientinnen und Krebspatienten auch auf die Darmtätigkeit aus. Bei ihnen kann die Beratung bei einer Psychoonkologin oder einem Psychoonkologen hilfreich sein.
Operation: Sehr selten führen chronische Durchfälle zu so starken Beschwerden, dass ein Betroffener operiert werden muss, um die Beschwerden zu lindern.
Detailwissen: Warum es durch die Krebsbehandlung zu Durchfall kommen kann
Einige Krebsbehandlungen verursachen häufig Durchfall.
Aber auch andere Faktoren können bei Krebspatienten Durchfall auslösen:
- Operationen im Darm-Bereich
- Antibiotika-Behandlung
- Ernährung mit Flüssignahrung (sogenannte Astronautenkost)
- Bei manchen Krebserkrankungen ist Durchfall ein Symptom der Tumorerkrankung selbst, etwa bei Darmkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Liegen bestimmte Voraussetzungen vor, erhöht sich das Risiko, unter einer Krebstherapie an Durchfall zu erkranken, zusätzlich:
- höheres Alter
- schlechter körperlicher Zustand
- gleichzeitige Bestrahlung von Bauch und Becken
- bereits vorhandene Störung der Darmfunktion, wie etwa Reizdarm, Laktoseunverträglichkeit oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Krebstherapien als Ursache für Durchfall
Wichtig:
Klären Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob Sie bei Ihrer Krebsbehandlung mit Durchfall rechnen müssen.
Sowohl bestimmte Krebsmedikamente als auch Strahlentherapien können Zellen im Darm schädigen. Folge: Die geschädigten Darmzellen schaffen es nicht mehr, die Flüssigkeit aus dem Nahrungsbrei aufzunehmen. Zudem geben solche Zellen sogar noch Flüssigkeit in den Darm ab. Deshalb fließt der Brei schneller als üblich durch den Darm und wird als flüssiger Stuhlgang ausgeschieden.
Krebsmedikamente: Durchfall kann als Nebenwirkung bei Chemotherapien oder zielgerichteten Therapien, aber auch bei Immuntherapien auftreten. Dabei ist es vom jeweiligen Wirkstoff abhängig, ob eine Patientin oder ein Patient bei einer medikamentösen Krebsbehandlung Durchfall bekommt.
- Für bestimmte Chemo-Medikamente oder Medikamenten-Kombinationen ist bekannt, dass sie Durchfälle verursachen. Denn: Sie bekämpfen nicht nur die Tumorzellen, sondern können auch gesunde, sich schnell teilende Schleimhautzellen im Darm schädigen und so in ihrer Funktion stören.
- Zielgerichtete Krebsmedikamente richten sich gegen bestimmte Merkmale eines Tumors. Warum es unter manchen zielgerichteten Krebstherapien zu Durchfall kommt, konnten Fachleute noch nicht genau aufklären.
Meist reguliert sich die Verdauung nach einer Chemotherapie oder einer zielgerichteten Therapie wieder von selbst, nachdem die Behandlung beendet ist.
- Nebenwirkung einer Immuntherapie kann eine überschießende Immunreaktion sein. Häufig wirkt sich dies auf die Darmschleimhaut aus. Folge: Es kann zu häufigem wässrigen Stuhlgang mit Blut oder Schleim oder zu starken Bauchschmerzen kommen. Nach einer Immuntherapie treten Durchfälle teilweise erst deutlich verzögert auf, manchmal erst 8 bis 12 Wochen nach Behandlungsbeginn.
Lexikon
Radiogene Diarrhö: Durchfall, der durch eine Strahlentherapie verursacht ist
Bestrahlungen: Manchmal ist es nicht zu vermeiden, gesundes Gewebe mitzubestrahlen. Ob eine Strahlentherapie die Darmzellen schädigt, hängt von zwei Faktoren ab: wie hoch die Strahlendosis ist und welche Körperregion bestrahlt wird.
Beispielsweise können Bestrahlungen der weiblichen Geschlechtsorgane oder der männlichen Prostata dazu führen, dass sich der Enddarm entzündet und es dadurch zu Durchfall kommt. Mit modernen Bestrahlungstechniken versuchen Ärzte jedoch, die Strahlenbelastung möglichst gering zu halten.
Operationen: Bei manchen Krebsoperationen entfernt das chirurgische Team Teile von Organen oder ganze Organe im Magen-Darm-Trakt, die von einer Krebserkrankung betroffen sind. Das kann beispielsweise eine OP am Magen, an der Bauchspeicheldrüse, am Dünn- oder Dickdarm sein. Mögliche Folge solcher Operationen können unter anderem Durchfall sein.
Zum Weiterlesen
Quellen und Links für Interessierte und Fachkreise
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an hilfreichen Links zum Weiterlesen und Quellen, die für die Erstellung dieses Textes genutzt wurden.
Leitlinien
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen (Kapitel 6: Tumortherapie induzierte Diarrhoe), Langversion 1.3, 2020, AWMF-Registernummer 032/054OL. Stand 02/2020, aufgerufen am 10.03.2021
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Patientenleitlinie Supportive Therapie zur Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung. (Kapitel 9 Darmprobleme), Stand 02/2018, aufgerufen am 10.03.2021
ESMO-Patienten-Leitlinienprogramm Was sind Immuntherapie-bedingte Nebenwirkungen? (PDF) 2017, aufgerufen am 17.03.2021
Onkopedia: Gastrointestinale Komplikationen (Schwerpunkt: Diarrhoe und Colitis) bei Patienten mit hämatologischen und onkologischen Erkrankungen, Stand 2018, aufgerufen am 17.03.2021
ESMO Clinical Practice Guideline (in englischer Sprache): Diarrhoea in adult cancer patients, 2018, aufgerufen am 10.03.2021
ESMO Clinical Practice Guideline (in englischer Sprache): Management of toxicities from immunotherapy: ESMO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up, 2017, aufgerufen am 10.03.2021
Weitere Quellen (Auswahl)
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin: Akuter Durchfall (PDF) (Stand 2013). Aufgerufen am 10.03.2021.