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Im Bildvordergrund sind Medikamente und Taschentücher zu sehen; im Bildhintergrund liegt eine zugedeckte Frau auf einem Sofa, die eine Tasse mit beiden Händen hält.

Entzündungen untersuchen und Infektionen erkennen

Aktualisiert am:

  • Das Arztgespräch und die gründliche körperliche Untersuchung eines Krebspatienten durch den Arzt sind erste Schritte bei der Diagnose einer Infektion.
  • Genauere Auskunft über Art, Ausprägung und Schweregrad einer Infektionskrankheit geben Blut-, Urin- und Stuhluntersuchungen sowie Abstriche von entzündeten Körperregionen.
  • Zur präzisen Diagnostik setzen die Ärzte manchmal mikrobiologische Untersuchungen ein: dazu zählen die Mikroskopie, Kulturen und genetische Nachweise.

Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Lexikon

Anamnese: Der Arzt fragt den Patienten systematisch nach seinem Gesundheitszustand und seiner Krankheitsvorgeschichte sowie zu aufgetretenen Beschwerden.

Besteht der Verdacht auf eine Entzündung oder eine Infektion, erstellt der Arzt oder die Ärztin zuerst die sogenannte "Anamnese". Die Mediziner fragen beispielsweise nach Schmerzen oder körperlichen Veränderungen, nach dem zeitlichen Auftreten und der bisherigen Dauer der Beschwerden.

Dann folgt eine gründliche körperliche Untersuchung. Dabei können die Ärzte die sicht- und tastbaren Anzeichen einer Entzündung als Rötungen oder Schwellungen wahrnehmen. Beispielsweise erkennen sie eine Entzündung der Mundschleimhaut (orale Mukositis) an der geröteten Schleimhaut im Mund. Entzündete Lymphknoten kann der Arzt am Hals oder in den Achselhöhlen als Schwellung tasten.

Bei vielen Betroffenen kommt es bei Entzündungen und Infektionen zu einer erhöhten Körpertemperatur. Deshalb ist das Messen der Temperatur mit einem Fieber-Thermometer wichtiger Bestandteil der klinischen Untersuchung.

Eine Ärztin nimmt einem Patienten Blut in der Ellenbeuge ab.
Um die Entzündungswerte im Blut zu untersuchen, nehmen die Ärzte Blut ab.
Bild: © HYS_NP, Shutterstock

Wie stark das Immunsystem aufgrund einer Krebstherapie oder der Krebserkrankung beeinträchtigt ist, können Ärzte vor allem an den Blutwerten erkennen.

Untersuchung einer Blutprobe: Sie gibt Rückschlüsse darauf, ob bei einem Patienten eine Entzündung oder Infektion vorliegt. Die wichtigsten diagnostischen Blutuntersuchungen sind die Blutsendungsgeschwindigkeit (BSG), das C-reaktive Protein (CPR) und die Leukozyten-Zahl, also die Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen im Blut. Alle Werte steigen im Blut bei entzündlichen Vorgängen an. Bei stark immungeschwächten Patienten kann der Anstieg der weißen Blutkörperchen ausbleiben.

Serologische Untersuchungen: Dafür wird im Labor das Blutserum, kurz "Serum", untersucht. Das Serum ist der flüssige Anteil des Blutes. Die Laborärzte untersuchen das Blutserum in der Regel auf Antikörper gegen einen Erreger. Damit erhalten sie Hinweise auf bestehende oder abgelaufene Infektionen im Körper. Manchmal kann auch der Krankheitserreger selbst im Blut nachgewiesen werden.

Wichtig zu wissen: Die Blutwerte sagen nicht unbedingt etwas darüber aus, was eine Entzündung ausgelöst hat. Fehlen typische Befunde, die einen Hinweis auf die Ursache liefern, müssen weitere Untersuchungen folgen. Zum Beispiel suchen Laborärzte dann gezielt nach Keimen, die für eine Infektion verantwortlich sind.

Zwei Blutkulturen in Petrischalen zeigen Bakterienwachstum.
Mit Blutkulturen in Petrischalen lassen sich Bakterien erkennen, die für eine Infektion verantwortlich sind.
Bild: © Wikilmages, Pixabay

Bei der "mikrobiologischen Diagnostik" untersuchen Laborärzte Blut, Urin oder andere Körperproben mit verschiedenen Methoden:

Mikroskopie: Unter dem Mikroskop können Fachleute bereits erkennen, ob bestimmte Erreger wie Bakterien, Pilzen und kleinere Parasiten vorliegen.

Kulturen: Liegt bei einer Krebspatientin oder einem Krebspatienten eine Infektion oder Entzündung vor, nimmt der Arzt eine Blut-, Urin- oder Stuhlprobe oder einen Abstrich von bestimmten Körperregionen ab. Fachleute im Labor geben solche Proben in eine Nährlösung und regen dadurch das Wachstum der Keime an. Solche Kulturen brauchen Zeit zum Wachsen, mindestens zwei Tage, manchmal auch deutlich länger.

Geeignet ist die Anzucht vor allem für Bakterien und Pilze. Die Ärzte können die Erreger mit weiteren Untersuchungsmethoden dann genauer bestimmen. Oft testen sie zudem, wie empfindlich die Keime auf Medikamente, beispielsweise Antibiotika, reagieren.

Genetische Nachweise: Viren, aber auch einige Bakterien wachsen nicht oder nur schlecht in einem Nährmedium. Dann weisen Experten die Erbinformation des Erregers gegebenenfalls mit einer molekulargenetischen Diagnostik nach. Die Ergebnisse eines genetischen Nachweises liegen deutlich schneller vor als die einer Kultur.

Multiresistente Keime: Die Ergebnisse der Kulturen können auch Informationen über eine Besiedelung mit multiresistenten Keimen geben. Dies sind Krankheitserreger, die unempfindlich (resistent) gegen mehrere Antibiotika sind. Solche Erreger sind schwerer zu behandeln, weil die Ärzte erst die passenden Antibiotika finden müssen.

Vermuten Ärzte bei Krebspatienten Entzündungen oder Infektionen innerer Organe, setzen sie häufig sogenannte bildgebende Verfahren ein. Dazu gehören unter anderem:

Bildgebende Verfahren dienen insbesondere der Diagnose von:

  • Lungenentzündungen (Pneumonie)
  • Entzündungen des Bauchraums (Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Niere, Milz, Harnblase, Eierstöcke)
  • Entzündungsherden im Kopf (Nasennebenhöhlen, Gehirn)

Weitere Informationen zu den für die Erstellung des Textes genutzten Quellen sowie nützliche Links sind in der Übersicht zum Thema Entzündungen und Infektionen aufgeführt.

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