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Häufige Entzündungen und Infektionen bei Krebs

Ursachen, Behandlung und Vorbeugung

Aktualisiert am:

  • Bei Krebspatientinnen und Krebspatienten treten manche Entzündungen besonders häufig auf: beispielsweise Mundschleimhautentzündungen, Hautausschläge oder Magen-Darm-Beschwerden.
  • Manche Krebsmedikamente haben eine gefürchtete Nebenwirkung: die febrile Neutropenie – eine deutliche Abnahme bestimmter weißer Blutkörperchen, die mit Fieber einhergeht.
  • Welche Entzündungen und Infektionen besonders häufig bei Krebserkrankungen sind und wie sie behandelt werden, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Zum Weiterlesen

In unserem Text Schleimhautentzündungen bei Krebspatienten lesen Sie, wie Sie Entzündungen im Mund vorbeugen und lindern können.

Als Folge einer intensiven Chemotherapie oder einer Bestrahlung von Kopf und Hals können Entzündungen im Mund auftreten. Die Ärzte sprechen von Mundschleimhautentzündung oder oraler Mukositis. Bei manchen Krebspatienten treten auch Entzündungen in der Speiseröhre auf.

Bei Krebspatientinnen und Krebspatienten können Magen- und Unterbauchschmerzen, Verstopfung, Blähungen oder auch starke Durchfälle Anzeichen für Entzündungen im Magen-Darm-Bereich sein.

Zum Weiterlesen

Nähere Informationen zu den Beschwerden von Entzündungen und Infektionen im Magen-Darm-Trakt finden Sie beispielsweise unter:

Verstopfung bei Krebs
Übelkeit und Erbrechen

Lexikon

Neutropenie: Verminderung der Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen. Diese sind wichtig für die Abwehr von Infektionen. Fehlen sie, fehlt auch der Schutz vor vielen Krankheitserregern.

Manche Krebsmedikamente haben eine gefürchtete Nebenwirkung: Die Wirkstoffe verringern nicht nur die Anzahl der Krebszellen, sondern auch bestimmter weißer Blutkörperchen, den neutrophilen Granulozyten.

Die Anzahl der weißen Blutkörperchen bestimmen die Ärzte durch eine Blutuntersuchung. Bei einer schweren Neutropenie sinkt die Anzahl der neutrophilen Granulozyten sehr stark: auf unter 500 pro Mikroliter.

Tritt gleichzeitig noch Fieber auf (mit einer Körpertemperatur über 38 Grad Celsius), sprechen Experten von einer febrilen Neutropenie (febril stammt vom lateinischen Begriff "febris" und bedeutet Fieber).

Wichtig

Nicht jedes Absinken weißer Blutkörperchen hat eine febrile Neutropenie zur Folge.

Folge: Die betroffenen Krebspatienten und Krebspatientinnen sind dann nicht oder nur eingeschränkt vor Keimen geschützt. Das Fieber ist ein Symptom einer schweren Infektion, die unter Umständen für die Patienten lebensbedrohlich kann.

Typische Anzeichen:

  • Die Betroffenen fühlen sich matt und abgeschlagen.
  • Häufig treten zusätzliche Komplikationen auf, beispielsweise eine Lungenentzündung (Pneumonie) oder eine Blutvergiftung (Sepsis).

Behandlung: Die Patienten erhalten bei Symptomen sofort Antibiotika, auch wenn noch nicht genau feststeht, um welche Art von Infektion es sich handelt. So wollen die Ärzte schwere Komplikationen verhindern.

  • Wichtig zu wissen: Je länger die febrile Neutropenie andauert, desto schwerwiegender kann der Verlauf sein. Deshalb muss die Therapie rasch erfolgen.

Vorbeugung einer Neutropenie: Patientinnen und Patienten, die voraussichtlich eine solche Immunschwäche entwickeln, erhalten in bestimmten Situationen vorbeugend Medikamente, um den Abfall der Granulozyten zu verhindern. Dies sind typischerweise Granulozyten-Wachstumsfaktoren (G-CSF). Dieser Wirkstoff regt die Bildung von Granulozyten an, die für die Immunabwehr wichtig sind.

Fragen Sie uns!

Wenn Sie weitere Fragen zur febrilen Neutropenie haben, geben Ihnen unsere Ärztinnen und Ärzte dazu kostenfrei gerne Hintergrundinformationen:

Gehen Sie zum Arzt

Gerötete Haut, infizierte Wunden oder Hautausschläge nach Krebstherapien sind kein Fall für die Selbstbehandlung.

Die Haut ist das größte Organ des Körpers: Fast zwei Quadratmeter Haut bedecken den Körper eines Menschen. Die Haut

  • schützt den Körper vor Kälte, Hitze, Strahlung und Druck.
  • schützt vor dem Eindringen von Krankheitserregern.
  • reguliert die Körperwärme.
  • ist ein wichtiges Sinnesorgan, denn sie kann Druck, Temperatur und Schmerz wahrnehmen.

Hat sich die Haut entzündet oder infiziert, führt das bei vielen Betroffenen zu starken Schmerzen.

Infektionen von Wunden

Auf einem Apfel kleben zwei Pflaster.
Bei einer Wunde ist die Hautoberfläche verletzt und wird meist durch einen Verband geschützt [Symbolbild].
Bild: © ulleo, Pixabay

Wenn Bakterien in eine Wunde eindringen, kann es nach Krebsoperationen, nach Hautschäden aufgrund anderer Krebstherapien oder nach zufälligen Verletzungen zu einer Hautinfektion kommen.

Typische Anzeichen:

  • Rötung der infizierten Hautstelle
  • Schmerzen, Empfindlichkeit bei Berührung
  • Erwärmung des umliegenden Gewebes
  • Juckreiz
  • eventuell tritt Wundflüssigkeit aus
  • manchmal bildet sich Eiter

Behandlung:

  • Ärzte oder Pflegende versorgen die Wunde durch Reinigung und manchmal mit geeigneten Wundauflagen.
  • Patienten sollten die betroffene Region schonen.
  • Die Ärzte verordnen manchmal Antibiotika zum Auftragen auf die Wunde, zum Einnehmen oder bei sehr schweren Infektionen auch als Infusion.

Zum Weiterlesen

Der Text Hautprobleme während einer Krebsbehandlung informiert, welche Hautpflege nach einer Operation möglich ist.

Hautschäden nach Chemo-, Strahlen- oder zielgerichteten Therapien

Für einige Chemotherapien ist bekannt, dass sie bei manchen Patienten nicht nur zu Entzündungen der Schleimhäute, sondern auch der Haut führen können. Dies ist zum Beispiel eine Nebenwirkung bei der Einnahme von Antimetaboliten, wie 5-Fluorouracil oder Capecitabin.

Nach einer Strahlentherapie können direkt im Bereich des Bestrahlungsfeldes Hautschäden auftreten.

Auch bei zielgerichteten Krebsmedikamenten kommt es unter Umständen zu einem Akne-ähnlichen Ausschlag (Exanthem) im Gesicht, auf der Kopfhaut, an Nacken, Brust und Rücken. Dies ist beispielsweise für sogenannte EGFR-Hemmer wie Cetuximab oder Erlotinib bekannt.

Lexikon

Erysipel: bakterielle Entzündung der oberen Hautschichten und Lymphbahnen. Meist schwillt dabei die Haut an, ist gerötet und schmerzt.

Nach einer Lymphknotenentfernung bei Krebs, einer ausgedehnten Bestrahlung oder durch den Tumor selbst kann es zu einer Flüssigkeitsansammlung im Gewebe kommen: dem sogenannten Lymphödem.

Bei Patienten mit ausgeprägten oder schwer behandelbaren Lymphödemen treten manchmal flächige Hautinfektionen auf. Die Ärzte sprechen von einem "Erysipel" oder von einer "Wundrose". Ein Erysipel kann aber auch andere Ursachen als ein Lymphödem haben.

Ursache: Bakterien, die durch kleinste oder sogar unbemerkte Verletzungen in das geschädigte Gewebe eindringen.

Typische Anzeichen:

  • flächige Hautrötung
  • Fieber
  • Überwärmung der Haut
  • Schwellungen
  • Brennen

Behandlung:

  • Ärzte verordnen Antibiotika und eventuell fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente.
  • Manchmal sind kühlende Umschläge oder die Desinfektion des Wundgebietes hilfreich.

Herpes-Infektionen: Von Lippenherpes bis zur Gürtelrose

Viele Menschen sind im Lauf ihres Lebens mit Herpes-Viren in Kontakt gekommen. Diese Viren bleiben nach einer Infektion im Körper vorhanden und können in bestimmten Situationen erneut aktiviert werden: beispielsweise durch Sonnenlicht, Stress, Fieber oder Immunschwäche. Experten sprechen dann von einer Virus-Reaktivierung.

Bei immungesunden Menschen ist das kein Problem. Aber bei immungeschwächten Krebspatientinnen oder Krebspatienten kann es durch die Virus-Reaktivierung zu Infektionen kommen, die teilweise einen schweren Verlauf haben.

Es gibt viele Formen von Herpes-Viren, die für den Menschen spezifisch sind, Fachleute bezeichnen sie als humane Herpes-Viren (HHV). Bekannte Vertreter sind die Herpes-simplex-Viren Typ 1 und 2, sowie das Varizella-Zoster-Virus (HHV-3 bzw. VZV). Zu den Herpes-Viren gehört auch das Cytomegalievirus (CMV) und das Epstein-Barr-Virus (EBV).

Herpes-simplex-Viren (HSV) sind die bekanntesten Herpes-Viren, dem zwei Typen angehören: das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1), das meist für einen bläschenartigen Ausschlag im Lippenbereich verantwortlich ist ("Lippenherpes"), und Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2), häufigste Ursache für Genitalherpes.

Wichtig zu wissen

Patienten mit einer Herpes-Zoster-Infektion können andere Menschen anstecken, die nicht gegen Windpocken geimpft sind oder noch nicht die Windpocken hatten.

Varizella-Zoster-Viren (VZV) verursachen zwei Erkrankungen: Windpocken (Varizellen) und Gürtelrose (Herpes Zoster). Beim ersten Kontakt mit dem Varizella-Zoster-Virus kommt es in der Regel zu einer Windpocken-Erkrankung. Diese tritt meist im Kindesalter auf.

Nach Abklingen der Windpocken bleibt das Varizella-Zoster-Virus ein Leben lang im Körper. Wenn es später reaktiviert wird, kann es eine Gürtelrose (Auftreten am Rumpf) oder Gesichtsrose (Befall im Gesicht) auslösen. Eine Herpes-Zoster-Erkrankung tritt vor allem bei älteren Menschen und bei Immungeschwächten auf. Sie ist fast immer mit einem Hautausschlag und starken Schmerzen verbunden.

Typische Anzeichen:

  • Bei Lippenherpes (meist verursacht durch Herpes-simplex-Virus Typ 1, kurz HSV-1, auch Fieberbläschen genannt): schmerzhafte Bläschen, meist auf einer Seite der Lippen, die leicht einreißen und nässen können
  • Bei Herpes im Genitalbereich (meist verursacht durch Herpes-simplex-Virus Typ 2, HSV-2): juckende Bläschen bei der Frau in der Scheide und der Genitalregion, beim Mann am Penis
  • Bei Gesichts- oder Gürtelrose (durch Herpes-Zoster-Virus): starker, brennender Schmerz, zumeist nur auf einer Körperhälfte, bandartige Ausbreitung von Bläschen am Rumpf und Brustkorb (Gürtelrose), beziehungsweise im Bereich des Kopfes (Gesichtsrose)

Behandlung:

  • Bei Lippenherpes erhalten Patienten virushemmende Salben oder Cremes, während einer Chemotherapie manchmal auch entsprechende virushemmende Tabletten (Virustatika).
  • Bei Gesichts- oder Gürtelrose bekommen die Betroffenen ebenfalls Virustatika, Lotionen oder Cremes zur Hautpflege und Schmerzmedikamente.

Haut- und Nagelmykosen

Haut- und Nagelmykosen sind Pilzinfektionen. Ein Beispiel für eine Pilzerkrankung ist der Soor, ausgelöst durch einen Hefepilz. Fachleute bezeichnen diese Infektion auch als "Candidose", weil der Erreger ein Pilz der Gattung Candida ist.

Wichtig zu wissen

Pilzerkrankungen sind manchmal hartnäckig und die Therapie kann sich über einen längeren Zeitpunkt hinziehen.

Örtlich begrenzte Pilzinfektion: Erreger von Pilzerkrankungen sind praktisch überall zu finden. Bei gesunder Haut und gesunden Nägeln sind sie harmlos, bei geschädigter Haut können sie jedoch zu hartnäckigen Infektionen führen. Abwehrgeschwächte Krebspatientinnen und Krebspatienten sind anfällig für Pilzinfektionen. Örtlich begrenzte Infektionen treten typischerweise

  • auf der Haut,
  • in Hautfalten,
  • an Schleimhäuten,
  • an den äußeren Geschlechtsorganen oder
  • an den Nägeln auf.

Typische Anzeichen:

  • Hautrötungen
  • nässende, juckende Hautstellen
  • weißlicher Belag an der betroffenen Stelle
  • häufig befallen: Mundwinkel, Genital- oder Analbereich, Zehen- oder Fingernägel, Hautfalten bei übergewichtigen Patienten

Behandlung: Ärzte verschreiben Arzneimittel gegen örtliche Pilzerkrankungen, sogenannte Antimykotika. Patienten verwenden sie meist äußerlich als Creme oder Lotion, manchmal auch als Tabletten zum Einnehmen.

Invasive Pilzinfektion: Breiten sich Pilzinfektionen auf weitere Organe oder im gesamten Körper aus, sprechen Ärzte von einer "invasiven" Infektion. Wenn sich die Erreger über das Blut verbreiten, sind oft schwerwiegende Symptome die Folge.

Patienten mit einer Immunschwäche haben ein erhöhtes Risiko für invasive Pilzinfektionen: insbesondere nach intensiver Chemotherapie bei einer akuten myeloischen Leukämie (AML) und nach einer allogenen Stammzelltransplantation.

Am häufigsten ist die Lunge infiziert. Bei invasiven Pilzinfektionen geben die Ärzte intensivere Therapien, beispielswiese über Infusionen.

Infektionen an Venenkathetern

Nahaufnahme eines Venenzugangs, der an der Hand einer älteren Patientin liegt
An der Eintrittsstelle eines Venenkatheters kann ein erhöhtes Infektionsrisiko bestehen.
Bild: © National Cancer Institute, Unsplash

Krebspatientinnen und Krebspatienten benötigen oft einen Venenkatheter, über den sie Infusionen und Medikamente erhalten, beispielsweise Chemotherapie-Medikamente. Soll dieser "Zugang" nur kurzfristig liegen bleiben, erhalten sie meist einen peripheren Venenkatheter an der Hand. Soll der Zugang längerfristig bleiben, legen die Ärzte einen zentralvenösen Katheter (Abkürzung: ZVK) am Hals.

Ist die Immunabwehr der Betroffenen geschwächt, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Infektion an der Eintrittsstelle. Dies zeigt sich anfangs mit einer örtlichen Rötung der Haut an der Einstichstelle. Gelangen die Erreger in den Blutkreislauf, können auch schwerer wiegende Folgen, wie eine Blutvergiftung (Fachwort: Sepsis) auftreten. Häufig sind die Erreger Bakterien, die mit Antibiotika behandelt werden.

Um das Risiko für eine Infektion des zentralvenösen Katheters zu verringern, erhalten Krebspatienten manchmal einen Port.

Pneumonie: Entzündung der Lunge

Eine Frau mit kurzen Haaren hustet in ihre Hand.
Husten ist ein typisches Anzeichen einer Lungenentzündung [Symbolbild].
Bild: © Aleksandra Suzi, Shutterstock

Das Immunsystem von Krebspatienten kann durch die Krebstherapie oder die Erkrankung selbst geschwächt sein. Wenn Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren in die Lunge eindringen, kommt es zu einer Lungenentzündung.

Typische Anzeichen:

  • Fieber
  • Atemnot, eventuell rasselnde Atemgeräusche
  • Husten
  • Eventuell eitriger Auswurf

Behandlung:

  • Gegen eine bakterielle Infektion helfen Antibiotika und gegen Infektionen mit Pilzen Antimykotika. Viruserkrankungen behandeln Ärzte mit Virustatika. Diese Arzneimittel erhalten Patienten als Tabletten oder bei schweren Erkrankungen als Infusion.
  • Pflegende können die Atemnot der Betroffenen lindern, indem sie mit ihnen Atemübungen durchführen. Manchmal erhalten die Patienten auch eine Inhalation mit schleimlösenden Medikamenten.
  • Bei ganz schweren Erkrankungen müssen die Patienten künstlich beatmet werden.

Harnwege: Entzündung der Harnblase und der Harnwege

Bei manchen Krebspatientinnen oder -patienten kann es nach einer Chemotherapie oder Bestrahlung des Unterleibs zu einer Infektion der Harnwege kommen. Vor allem, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Meist werden Harnwegsinfekte durch Bakterien ausgelöst.

Vorbeugen und lindern

Krebspatienten sollten viel trinken, um die Harnwege zu "spülen". Dies fördert die schnellere Ausscheidung der Krankheitserreger.

Sind die Harnröhre und die Harnblase von einer Infektion betroffen, sprechen die Ärzte von einer Infektion der unteren Harnwege. Breiten sich die Bakterien in die Harnleiter und Nieren aus, ist dies eine Infektion der oberen Harnwege.

Ursachen für eine Harnwegsinfektion:

  • geschädigte Schleimhaut nach einer Bestrahlung
  • Schädigung durch Krebsmedikamente
  • tumor- oder operationsbedingte Abflussbehinderung
  • ein länger liegender Blasenkatheter.

Typische Anzeichen:

  • häufiges Wasserlassen, obwohl die Blase nicht gefüllt ist
  • Schmerzen, Brennen, Jucken beim Wasserlassen
  • manchmal Blut im Urin

Behandlung:

  • Meist verordnen die Ärzte bei bakteriellen Entzündungen Antibiotika.
  • Schmerzmedikamente und krampflösende Mittel können die Beschwerden lindern.
  • Wärme reduziert die Beschwerden bei manchen Patienten.

Intimbereich: Pilzinfektionen des Genitalbereichs

Tabuthema?

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, auch wenn es schwerfällt: Beschwerden durch Brennen, Juckreiz oder Schmerzen im Genitalbereich lassen sich lindern.

Bei manchen Krebspatienten oder Krebspatientinnen treten infolge einer Abwehrschwäche, beispielsweise unter einer Chemotherapie, Pilzinfektionen im Genitalbereich auf. Auch eine Strahlentherapie, bei der der Genitalbereich im Strahlengang liegt, kann zu Reizungen führen.

Typische Anzeichen:

  • Brennen und Jucken im Genitalbereich
  • Bei Frauen: gerötete Schleimhäute im Scheidenbereich, weißer, zähflüssiger Ausfluss aus der Scheide
  • Bei Männern: Rötung, eventuell Schwellung oder Bläschen am Penis, Schmerzen beim Wasserlassen

Behandlung:

  • Schmerzmedikamente
  • pilztötende Arzneimittel (als Tabletten zum Einnehmen, als Cremes, Gel, Lösungen und Sprays oder bei Frauen als Zäpfchen zum Einführen in die Scheide)
  • Bei offenen Stellen und Wunden ist eine Behandlung mit desinfizierenden Lösungen notwendig.
  • Betroffene sollten eine vorsichtige Intimhygiene mit milden Seifen, weichen Waschlappen und Handtüchern vornehmen.
  • Die Betroffenen sollten mechanische Reize vermeiden, also beispielsweise keine einschneidende Kleidung tragen.
  • Frauen sollten keine Tampons benutzen, Slipeinlagen regelmäßig wechseln und keine Intimsprays verwenden.

Bei Pilzinfektionen ist eine besondere Hygiene auch deshalb erforderlich, um den Erreger nicht auf andere Körperteile zu übertragen. Daher ist es wichtig, dass die Betroffenen für die Intimhygiene und für das Waschen des restlichen Körpers getrennte Handtücher und Waschlappen verwenden. Bis die Pilzinfektion abgeheilt ist, sollten sie auf Geschlechtsverkehr verzichten.

Weitere Informationen zu den für die Erstellung des Textes genutzten Quellen sowie nützliche Links sind in der Übersicht zum Thema Entzündungen und Infektionen aufgeführt.

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