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Behandlung von Infektionen und Entzündungen bei Krebs

Aktualisiert am:

  • Viele Krebspatientinnen und Krebspatienten erhalten zur Behandlung von bakteriellen Infektionen Antibiotika.
  • Virustatika sind Arzneimittel zur Therapie von Viruserkrankungen, Pilzerkrankungen behandeln die Ärzte mit Antimykotika.
  • Kortikosteroide, häufig auch kurz "Kortison" genannt, wirken gegen unspezifische Entzündungssymptome.

Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Lexikon

Antibiotika (Einzahl: Antibiotikum): Arzneimittel, die Bakterien bekämpfen und bakterielle Infektionskrankheiten heilen können, beispielsweise Lungenzündungen.

Um Infektionen mit Bakterien vorzubeugen oder zu behandeln, setzen Ärzte Antibiotika ein.

Antibiotika wirken nicht gegen Viren, sind also zum Beispiel nicht wirksam gegen die Erreger einer Grippe-Erkrankung. Manchmal werden sie aber auch bei Viruserkrankungen verabreicht, um eine zusätzliche Infektion mit Bakterien zu verhindern.

Patienten sollten Antibiotika unbedingt nach den Anweisungen ihres Arztes einnehmen. Das bedeutet unter Umständen auch, dass sie die Medikamente auch dann weiter einnehmen müssen, wenn ihre Beschwerden bereits abgeklungen sind.

Denn: Durch eine zu häufige und unsachgemäße Einnahme von Antibiotika werden heute immer mehr Bakterien unempfindlich (resistent) gegen diese Arzneimittel.

Nebenwirkungen möglich: Antibiotika können die natürliche Keimbesiedlung im Darm beeinträchtigen. Dadurch kommt es bei manchen Krebspatientinnen oder Krebspatienten zu Übelkeit und Durchfällen. Antibiotika können auch die natürliche Bakterienbesiedlung in der Scheide bei Frauen verändern und Pilzinfektionen auslösen. Teilweise treten auch allergische Hautreaktionen auf.

Wichtig zu wissen: Gegen einige bakterielle Erkrankungen gibt es auch wirksame vorbeugende Impfungen.

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Lexikon

Virustatika (Einzahl Virustatikum oder Virostatikum): Arzneimittel, die die Vermehrung von Viren hemmen und gegen Virusinfektionen eingesetzt werden.

Bei vielen Viruserkrankungen verabreichen die Ärzte sogenannte Virustatika. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und benötigen eine sogenannte Wirtszelle, um sich zu vermehren. Die Virustatika hemmen direkt die Vermehrung der Viren oder ihre Bindung an die Wirtszelle.

Bei Krebserkrankungen, beispielsweise akuten Leukämien, ist die Immunabwehr häufig gestört. Dadurch können Viren, wie etwa die Herpes-Viren, leichter reaktiviert werden und die Erkrankung schwerer verlaufen.

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Lexikon

Antimykotika (Einzahl Antimykotikum): Arzneimittel, mit denen die Ärzte Pilzinfektionen behandeln.

Pilzerkrankungen können überall im menschlichen Körper auftreten. Besonders häufig sind äußerliche Pilzkrankheiten wie Fußpilz, Nagelpilz und Scheidenpilz. Der Fachbegriff für eine Pilzkrankheit lautet "Mykose". Pilzerkrankungen können auch innere Organe betreffen, etwa die Lunge. Experten sprechen von invasiven Pilzinfektionen. Invasive Pilzerkrankungen können bei abwehrgeschwächten Patienten schwer verlaufen und lebensbedrohlich sein.

Nach intensiver Chemotherapie haben Krebspatientinnen und Krebspatienten mit einer länger anhaltenden Immunschwäche ein hohes Risiko, an einer invasiven Pilzinfektion zu erkranken. Betroffen sind vor allem Patientinnen und Patienten nach einer Stammzelltransplantation mit fremden Stammzellen (allogene Transplantation) und bestimmten Blutkrebserkrankungen. Sie erhalten häufig bereits vorbeugend Antimykotika, um das Risiko für eine Pilzinfektion gering zu halten.

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Informationen zu Häufige Entzündungen und Infektionen bei Krebs lesen Sie im Abschnitt "Haut: Ausschläge und Infektionen" unter "Haut- und Nagelmykosen".

Lexikon

"Kortison" oder "Cortison": so werden umgangssprachlich häufig künstlich hergestellte Präparate mit entzündungshemmender Wirkung bezeichnet.

Kortikosteroide ist der Überbegriff für eine Gruppe von Hormonen, die in der Nebennierenrinde gebildet werden. Dazu gehören unter anderem die "Glukokortikoide".

Kortison ist ein körpereigenes Hormon aus der Gruppe der Glukokortikoide. Kortison hat vielfältige Wirkungen auf den Stoffwechsel des Körpers. Es kann auch künstlich (synthetisch) hergestellt und als Arzneimittel eingesetzt werden: als Salbe, Creme oder Lotion zum Auftragen auf die Haut oder in Form von Spritzen, Sprays oder Tabletten. Zu den synthetischen Präparaten gehören beispielsweise Pednisolon, Prednison oder Dexamethason.

Starke Wirkung: Glukokortikoide sind starke Entzündungshemmer und dienen daher der Behandlung von Entzündungen, Schwellungen und unspezifischen Reizungen. Einige Krebspatienten erhalten das Kortison auch vorbeugend gegen allergische Reaktionen und/oder gegen Übelkeit und Erbrechen.

Bei einigen Tumoren reagiert das Umgebungsgewebe mit einer Schwellung. Kortison sorgt durch seine abschwellende Wirkung dann dafür, dass Ödeme zurückgehen und dadurch verursachte Beschwerden nachlassen.

Kortison kann auch Teil der Krebsbehandlung selbst sein: Glukokortikoide hemmen das Wachstum von Immunzellen und spielen daher eine wichtige Rolle in der Tumorbehandlung von Lymphomen und Leukämien.

Langfristige Einnahme: Auf Dauer können Glukokortikoide das Immunsystem schwächen. Eine einmalige und nicht lange anhaltende oder niedrig dosierte Behandlung mit Kortison wirkt sich normalerweise aber nicht auf das Infektionsrisiko aus.

Mögliche Nebenwirkungen: "Kortison"-Salben können bei falscher Anwendung die Haut verändern: Es bilden sich weiße Flecken oder die Haut wird "dünner". Bei immungeschwächten Patienten führen Sprays zum Einatmen manchmal zu Pilzinfektionen im Mund. Nehmen Patientinnen und Patienten "Kortison"-Tabletten oder -Spritzen längerfristig, können sie unter anderem an Gewicht zunehmen.

  • Wichtig zu wissen: Kortikosteroide sollten immer nach Anweisung des Arztes eingenommen werden: um den teilweise starken Nebenwirkungen vorzubeugen.

Weitere Informationen zu den für die Erstellung des Textes genutzten Quellen sowie nützliche Links sind in der Übersicht zum Thema Entzündungen und Infektionen aufgeführt.

Arzneimittel: Herstellerinformationen, Studien, Nutzenbewertungen
Als Quelle für Aussagen zu Medikamenten hat der Krebsinformationsdienst aktuelle Fachinformationen der Hersteller herangezogen (über www.fachinfo.de für Fachkreise zugänglich). Außerdem greift der Krebsinformationsdienst auf frei zugängliche Informationen zu, wie

Zu neueren Arzneimitteln werden als Quelle auch Nutzenbewertungen gemäß § 35a des SGB V herangezogen. Die bisher vorliegenden Berichte sind abrufbar beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) unter dem Stichwort "Projekte & Ergebnisse", dann "Publikationen".
Auch der Gemeinsame Bundessausschuss (G-BA) bietet Informationen zu Arzneimitteln. In der Regel handelt es sich dabei um Änderungen der Arzneimittel-Richtlinie.

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