Warum hat dunkle Haut dennoch einen besseren UV-Schutz?
Verantwortlich für die Färbung unserer Haut ist der Hautfarbstoff Melanin: Das gilt für die bereits angeborene Hautfarbe sowie die erworbene Bräunung der Haut durch Sonneneinstrahlung.
Melanin ist auch der Grund, warum dunkle Haut im Vergleich zu heller Haut besser vor UV-bedingten Schäden geschützt ist. Denn Melanin wirkt wie ein Schutzmantel für unsere Hautzellen. Je mehr Melanin die Zellen besitzen, desto kräftiger ist der Schutzmantel und umso weniger Schäden erfolgen bei gleicher UV-Belastung.
- Kein absoluter Schutz: Eine dunklere Haut verlängert aber nur die Zeit, die man sich ungeschützt in der Sonne aufhalten kann, ohne UV-bedingte Hautschäden zu erleiden. Selbst bei stark gebräunter oder sehr dunkler Haut ist dieser Eigenschutz auf eine Dauer von circa 90 Minuten begrenzt.
Sich längerfristig intensiver UV-Strahlung auszusetzen, kann also auch bei Menschen mit einem sehr dunklen Hautton zu Sonnenbrand führen – ein Risiko für Hautkrebs.
Alle Kinder brauchen maximalen Sonnenschutz!
Die Haut von Kindern ist anders aufgebaut als die von Erwachsenen. Daher reagiert sie besonders empfindlich auf schädliche UV-Strahlung. Das bedeutet: Jedes Kind, unabhängig von seiner Hautfarbe, benötigt einen maximalen Sonnenschutz.
Schwarzer Hautkrebs bei People of Color: Kommt das vor?
Menschen mit dunklem Hauttyp, zum Beispiel arabischer oder afrikanischer Herkunft, erkranken sehr selten an Malignem Melanom. Dennoch kommt es vor – Daten dazu findet man aus den USA. Dabei fällt auf, dass Hautkrebs bei Menschen mit dunkler Haut oft erst in einem späten Stadium entdeckt wird, im Vergleich zu Menschen mit heller Haut. Die Erkrankung ist dadurch schwieriger zu behandeln.
Weitere Auffälligkeiten von Hautkrebs bei People of Color:
- Das Aussehen unterscheidet sich von dem auf heller Haut: Sie sollten nicht nur auf dunkle und/oder sich verändernde Hautflecken achten, sondern auch auf Wucherungen oder schwer heilende oder wiederkehrende Wunden.
- Es sind eher untypische Körperstellen betroffen: Dazu zählen die Fuß- und Handflächen, Mundhöhle, Unterschenkel, Leistengegend und Gesäß, aber auch die Finger- und Zehennägel.
Hautkrebs auch bei Reggae-Star Bob Marley
Der bekannte, jamaikanische Sänger Bob Marley erkrankte an einem Melanom, das sich an seinem großen Zeh gebildet hatte – einer Körperstelle, die in der Regel starker Sonnenstrahlung nicht ausgesetzt ist.
Was kann man noch tun, um Hautkrebs vorzubeugen: Ein ausreichender Sonnenschutz ist wichtig, um sich vor Hautkrebs zu schützen – unabhängig vom Hauttyp. Zusätzlich empfehlen Ärztinnen und Ärzte, die Haut regelmäßig selbst auf auffällige Veränderungen zu überprüfen und am gesetzlichen Hautkrebs-Screening teilzunehmen. Denn Hautkrebs frühzeitig zu erkennen, verbessert die Chancen, die Krankheit vollständig heilen zu können.
Zum Weiterlesen
Wie Sie selbst die Haut untersuchen können und worauf zu achten ist, finden Sie unter Hautkrebs vorbeugen: Schutz vor UV-Strahlung.
Weitere Hintergrundinformationen zum Hauptrisikofaktor für fast alle Arten von Hautkrebs können Sie unter Ultraviolette Strahlung und Krebsrisiko lesen.
Wer Anspruch auf das gesetzliche Hautkrebs-Früherkennungsprogramm hat und wie es abläuft, erfahren Sie unter Hautkrebs-Screening und Hautkrebs-Früherkennung.
Die amerikanische Akademie der Gesellschaft für Dermatologie (AAD) hat besondere Empfehlungen zur Selbstuntersuchung der Haut bei People of Color verfasst. Diese finden Sie auf der englischsprachigen Seite der AAD.