Warum eine HPV-Infektion nicht mit Untreue gleichzusetzen ist
Der Nachweis einer HPV-Infektion ist kein Zeichen von Untreue. Wann oder bei wem eine Ansteckung erfolgt ist, lässt sich meistens nicht mehr nachvollziehen. Denn eine HPV-Infektion verläuft in der Regel symptomlos. Sie wird vom Immunsystem entweder nach einiger Zeit überwunden oder kann chronisch werden und dann über viele Jahre unbemerkt vorliegen.
- Fakt ist, dass sich die meisten sexuell aktiven Menschen irgendwann einmal in ihrem Leben mit den HP-Viren infizieren und das oft schon beim ersten sexuellen Kontakt.
Wie wird HPV übertragen?
Über 200 verschiedene HPV-Typen sind bekannt. Etwa 40 davon befallen vor allem die Geschlechtsorgane und den After. Sie werden hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr jeglicher Art, zum Beispiel auch durch Oralsex, übertragen. Nur bei einem kleinen Anteil der Frauen mit länger andauernden Infektionen kommt es tatsächlich zu Gewebeveränderungen, die Krebsvorstufen für Gebärmutterhalskrebs sein können.
Wie lässt sich eine HPV-Infektion feststellen?
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Aktuelle Informationen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs als Informationsblatt "Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung" (PDF) zusammengefasst.
Einen positiven HPV-Test erhält man in der Regel im Rahmen der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. HPV-Tests werden seit 2020 bei allen Frauen ab 35 Jahren empfohlen – alle 3 Jahre und kombiniert mit der Abstrichuntersuchung (PAP-Abstrich). Anders als beim PAP-Abstrich, bei dem die Zellen auf mögliche Veränderungen ihrer Struktur untersucht werden, kann mit dem HPV-Test die Infektion mit den Viren und ihre Menge, die sogenannte Viruslast, bestimmt werden.
Auch ein geschwächtes Immunsystem zum Zeitpunkt der Durchführung des Tests kann eine Rolle spielen. Denn dann können die HP-Viren vermehrt auftreten und so die Nachweisgrenze des HPV-Tests überschreiten. "Die Folge ist dann ein positiver HPV-Befund, der aber nicht mit einer Krebsvorstufe oder gar Krebs gleichzusetzen ist", erläutert Dr. med. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. "Eine HPV-Infektion allein erfordert keine Behandlung", erklärt Weg-Remers weiter: "Sicherheitshalber wird bei länger anhaltender Infektion genauer untersucht, ob tatsächlich Gewebeveränderungen vorliegen. Ist das nicht der Fall, kann Entwarnung gegeben werden."
Kein Tabuthema: Offen miteinander sprechen
HPV-Infektionen sind keine klassischen Geschlechtskrankheiten. Es besteht also keine Informationspflicht gegenüber dem Sexualpartner oder der Sexualpartnerin. Dennoch kann es sinnvoll und hilfreich sein, in einer Beziehung offen über Befunde, wie einen positiven HPV-Test, zu sprechen.
Übrigens: Nach Aufklärung durch die Ärztinnen und Ärzte des Krebsinformationsdienstes und Gesprächen mit ihrem Partner läuten bei der oben erwähnten Ratsuchenden nach eigenen Angaben im Herbst nun doch die Hochzeitsglocken.
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Diese und weitere Pressemitteilungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) können Sie im Pressebereich der Internetseite des DKFZ nachlesen.
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