Unsere Antwort
Liegen nur wenige Knochenmetastasen vor, können Betroffene eine lokale Therapie erhalten. Das kann wie bei Ihnen eine perkutane Strahlentherapie sein: Dabei bestrahlen die Ärztinnen und Ärzte gezielt den Bereich der Metastase, um dort die Tumorzellen zu zerstören. Die zusätzliche systemische Therapie hingegen wirkt im ganzen Körper: Sie soll sich gegen alle Krebszellen richten, auch solche, die weiter entfernt gewandert sein könnten.
Bei manchen Patienten ist es möglich, eine einzelne Knochenmetastase in einer Operation zu entfernen – Ziel kann dann eine Heilung sein. Eine Operation kommt außerdem infrage, wenn durch die Metastasen Knochenbrüche drohen oder eine Bestrahlung nicht ausreicht, um Beschwerden zu lindern. Ob eine OP in Ihrer Situation möglich ist, sollten Sie mit Ihren Ärztinnen und Ärzten besprechen.
Im Folgenden haben wir Hintergrundinformationen zu unserer Antwort für Sie zusammengestellt.
Knochenmetastasen: Was beeinflusst die Therapiewahl?
Welche Behandlung ein Patient oder eine Patientin mit Knochenmetastasen erhält, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört:
- Die Art des Ursprungstumors,
- der Gesundheitszustand des Patienten oder der Patientin,
- welche Symptome die Metastasen verursachen und wie stark diese sind,
- wie stark die Metastasen die Knochen schädigen,
- wie viele Knochenmetastasen vorhanden sind und
- wo diese liegen.
Darauf basierend schlagen Ärztinnen und Ärzte eine passende Therapie vor.
Wann eine Operation von Knochenmetastasen infrage kommt
In einigen Situationen kann für Betroffene mit Knochenmetastasen eine Operation sinnvoll sein – nicht nur bei einzelnen Knochenmetastasen.
Operationen bei Knochenmetastasen können verschiedene Ziele haben:
- Knochen stabilisieren: Wachsen Metastasen im Knochen und schädigen die Knochensubstanz, kann es zu Knochenbrüchen kommen. Ärztinnen und Ärzte können die Knochen in einer Operation stabilisieren – entweder, um Brüchen vorzubeugen oder um bereits vorhandene Knochenbrüche zu behandeln.
- Rückenmark entlasten: Drücken die Metastasen auf das Rückenmark, kann es zu einer Quetschung (Rückenmarkkompression) kommen. Dann ist es in der Regel notwendig, Tumorgewebe und/oder einengende Wirbelknochen operativ zu entfernen, um das Rückenmark zu entlasten.
- Einzelne Metastasen entfernen: Liegen nur eine einzige Metastase oder sehr wenige Metastasen vor, können die Ärztinnen und Ärzte diese manchmal in einer Operation ganz entfernen.
- Schmerzen lindern: Wenn die Knochenmetastasen Beschwerden verursachen und eine Bestrahlung bei einem Patienten oder einer Patientin nicht anschlägt, kann ebenfalls eine Operation infrage kommen.
Wichtig zu wissen: Eine Operation erhalten Patientinnen und Patienten mit Knochenmetastasen selten als einzige Behandlung. In der Regel ist die OP Teil eines Therapiekonzepts und wird mit weiteren Behandlungsbausteinen wie etwa einer Bestrahlung und medikamentösen Therapien kombiniert.
Zum Weiterlesen
Mehr dazu, wie Knochenmetastasen behandelt werden, lesen Sie unter Therapie von Knochenmetastasen: Behandlungsverfahren und Nebenwirkungen.
Quellen und Links (Auswahl)
Patientenleitlinie Supportive Therapie (Februar 2018)
Patientenleitlinie Prostatakrebs II – Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom (Vierte Auflage, 2018)
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Prostatakarzinom, Langversion 6.2, 2021, AWMF Registernummer: 043/022OL (Stand 10/2021, aufgerufen am: 12.04.2024)
*Hinweis: Solche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig. Die verwendete Frage ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.